Was ist eine Gefährdungsanalyse?

Untersuchung von Trinkwasserprobe im Labor

Wie der Name schon sagt, soll eine Gefährdungsanalyse die Gefahren für die menschliche Gesundheit analysieren.  Speziell geht es hier um die Gefahren, die vom Trinkwasser ausgehen können.  Man kann heute davon ausgehen, dass die Wasserversorgung in Deutschland bis zum Hausanschluss relativ sicher und ohne Gesundheitsgefahren von den Wasserversorgungsunternehmen bereitgestellt wird. 

Doch was geschieht nach dem Hausanschluss?  Ab dem Wasserzähler ist jeder Betreiber seiner eigenen Wasserleitungen für die Sicherheit selbst verantwortlich. (In der Trinkwasserverordnung wird der Betreiber als UsI bezeichnet. Unternehmer oder sonstiger Inhaber)

Das gilt nicht nur für die Leitungen, sondern auch für die Geräte und Armaturen, die in dem ganzen System eingebunden sind. 

Jeder Hausbesitzer oder Unternehmer (UsI) ist verpflichtet für die Aufrechterhaltung der Trinkwasserqualität in seinem Haus zu sorgen.  Das gilt besonders wenn er das Trinkwasser anderen Personen zur Verfügung stellt.  ( Hotels, Schulen, Kitas, Gaststätten, Sportstätten, öffentliche Einrichtungen usw.)

Grundsätzlich besteht eine Verpflichtung zur Durchführung einer Legionellenprüfung, wenn nachfolgende Punkte auf Ihre Immobilie zutreffen:

• Mehr als zwei Wohn-/Nutzeinheiten
• Mindestens eine Wohn-/Nutzeinheit ist vermietet
• Duschen bzw. Duschköpfe sind vorhanden
• Zentrale Trinkwassererwärmung
• Volumen des Wasserspeichers > 400 Liter oder
• Wasserinhalt in der Rohrleitung zwischen Wasserspeicher & Entnahmestelle > 3 Liter

Wie umfangreich ist eine Gefährdungsanalyse für Trinkwasser?

Der Umfang richtet sich nach der Größe der Anlage und inwieweit es bereits Probleme gibt. 

Wenn der bestimmungsgemäße Betrieb eingehalten wurde und keine Mängel vorliegen, dann ist die Gefährdungsanalyse relativ  einfach und zügig durchzuführen. Für den Unternehmer oder sonstigen Inhaber (UsI) ist das gegenüber seinen Mietern, Hotelgästen oder sonstigen Nutzen immer ein sicherer Nachweis für ein sauberes Trinkwassernetz ab dem Wasserzähler.

Erst wenn Probleme wie Legionellen oder andere Keime auftreten wird es komplizierter. Es folgen dann orientierende und systemische Untersuchungen mit Beprobungen, technischen Änderungen und ggf. Desinfektionsmaßnahmen. 

Was kostet eine Gefährdungsanalyse?  

Die Kosten einer Gefährdungsanalyse hängen naturgemäß vom Umfang ab. Zu beachten sind hier die folgenden Faktoren.

• Anfahrtskosten 
• Anzahl der Entnahmestellen
• Länge des Leitungsnetzes 
• Sind Grundrisspläne oder Leitungspläne vorhanden oder müssen diese neu erstellt werden?
• Sind Desinfektionsmaßnahmen erforderlich?

Beispiel:  

Mehrfamilienhaus in München , 20 WE, WW- Speicher 500 Liter zentral.  Leitungen teilweise unter Putz nicht sichtbar. Baujahr 1990, Es existiert nur ein alter Grundriss aber keine Leitungspläne.  Ein Raumbuch ist nicht vorhanden. 

• Anfahrtkosten bis 25 km hin und zurück 25,- €  an 3 Tagen                                  75,00 €     
• orientierende Analyse     4 Stunden                                                                      420,00 €
• Erstellung Leitungspläne und Raumbuch                                                              525,00 €
• systemische Analyse mit Beprobung durch Labor an 3 Stellen                             450,00 €
• Abschlussbericht und Übergabe an UsI                                                                 315,00 €
• Mehrwertsteuer 19%                                                                                              339,15 € 

                                                                                                         Summe                   2124,15 €

Zu teuer ? 

Das sind gerade mal  106,21 €uro je Wohnung für die Gesundheit der Bewohner.     

Für einen Kostenvoranschlag könne sie mich gerne kontaktieren.                                                                                                       

Ab wann ist die Gefährdungsanalyse zwingend vorgeschrieben?

Eine Gefährdungsanalyse Trinkwasser muss zwingend erstellt werden, wenn die so genannten Maßnahmewerte nach der Trinkwasserverordnung überschritten werden. 

Beispiel:  Sie haben auf Grund ihrer Verpflichtungen als UsI, eine Probe des Trinkwassers nehmen lassen und der Wert für Legionellen liegt über 100/KBE pro 100 ml.  (koloniebildende Einheiten pro 100 Mililiter) Damit ist der Maßnahmewert überschritten. Dieser Wert wird automatisch an das Gesundheitsamt übermittelt.  Das Gesundheitsamt wird sie darüber informieren und festlegen welche Maßnahmen in welcher Zeit durchzuführen sind. Die Dringlichkeit richtet sich nach der Höhe der Werte. 

Eine der durchzuführenden Maßnahmen ist die Gefährdungsanalyse. 

Welche Gesetze und Regeln müssen beachtet werden? 

Infektionsschutzgesetz

Trinkwasserverordnung- TrinkwV 2001

VDI/DVGW 6023 – Hygiene in Trinkwasserinstallationen

DVGW 551-Trinkwassererwärmungs- und Verteilungsanlagen

DVGW W 557 – Desinfektion Trinkwassererinstallationen

DIN 1988- Technische Regeln Trinkwasserinstallation

DIN 2000 -Zentrale Trinkwasserversorgung

DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers

Wer darf eine Gefährdungsanalyse erstellen?

Grundsätzlich darf jede Person mit einer Ausbildung in der Trinkwasserinstallation eine Gefährdungsanalyse erstellen wenn er eine Zusatzqualifikation nach DIN/DVGW 6023 Typ A vorweisen kann.

Diese Qualifikationen liegen bei mir vor.

Wozu dient eine Gefährdungsanalyse? 

Wie der Name schon sagt, soll eine Gefahr analysiert werden. Vom Trinkwasser für den menschlichen Gebrauch sollen keine Gefahren für die Gesundheit von Personen ausgehen bzw. zu besorgen sein. So steht es auch in der Trinkwasserverordnung. 

Die  Gefährdungsanalyse besteht in der Regel aus zwei Teilen. 

1.Die orientierende Untersuchung 

Bei der orientierenden Untersuchung wir erst einmal der Zustand und die örtlichen Gegebenheiten untersucht. Hier geht es vorrangig um das äußere Erscheinungsbild des Leitungsnetztes und der Speicher.  Die Dokumentenprüfung ist ebenfalls Bestandteil. Dabei geht es um Grundrisspläne und Netzpläne oder ggf. Raumbücher.  Es geht also hauptsächlich um den Bestand und die Betriebsparameter für den bestimmungsgemäßen Betrieb. 

2. Die systemische Untersuchung

Im zweiten Step folgt dann die Untersuchung auf Mängel im System und die mikrobiologischen Feststellungen. Probenahmestellen werden hier festgelegt und die Beprobung erfolgt durch ein akkredidiertes Labor. 

Was zählt zu Trinkwasser ?

Trinkwasser ist immer das Wasser welches für den menschlichen Verzehr, zum Trinken, Kochen, zur Zubereitung von Speisen und Getränken oder zu anderen häuslichen Zwecken bestimmt ist. Beispielsweise für Körperpflege und- reinigung, Reinigung von Gegenständen die bestimmungsgemäß mit Lebensmitteln, oder mit dem menschlichen Körper in Berührung kommen.

Muss im Mehrfamilienhaus das Trinkwasser kontrolliert werden?

Unbedingt! sobald das Mehrfamilienhaus mehr als 2 Wohnungen hat und eine zentrale Warmwasserversorgung vorliegt, muss das Trinkwasser regelmäßig, mindestens alle 3 Jahre geprüft werden. Verantwortlich ist immer der Vermieter oder die Eigentümergemeinschaft.

Wer die Bestimmungen der Trinkwasserverordnung nicht einhält macht sich strafbar !